Beratungsgebiet Obere Aller
Die Gesamtfläche des WRRL-Beratungsgebietes (BG ) „Obere Aller“ beträgt 206.807 ha (= 2.070 km²). Innerhalb des BG werden ca. 79.200 ha (38 %) landwirtschaftlich genutzt. Davon liegen ca. 24.000 ha in Trinkwassergewinnungsgebieten. Die Größe der Beratungskulisse beträgt demnach ca. 55.200 ha, wovon rund 42.000 ha (76 %) als Ackerland und 11.100 ha (20 %) als Grünland bewirtschaftet werden . Seit 2016 sind wir mit der Gewässerschutzberatung in diesem Gebiet betraut.
Einzugsgebiet Obere Aller
Landesgrenze Niedersachsen
Vorstellung des Beratungsgebiets Obere Aller
Das Beratungsgebiet (BG) befindet sich in der naturräumlichen Region „Lüneburger Heide“, die sich innerhalb des BG in die Hohe Heide, die Süd- und die Ostheide untergliedert. Das BG ist überwiegend durch glazifluviatile Ablagerungen und durch Grundmoränen der Elster- und Saale-Eiszeit geprägt. Der präquartäre Untergrund baut sich aus gering wasserdurchlässigen tertiären Schluff- bzw. Tonsedimenten auf. Über dem Tertiärton lagert eine mächtige Folge aus vorwiegend sandig ausgebildeten quartären Lockersedimenten, die von Geschiebemergel überlagert werden.
Darüber folgen sandig, lehmige Sedimente, die das Ausgangsmaterial der Bodenbildung darstellen. Aus diesen Substraten haben sich vor allem basenarme Podsole, Braunerden und Pseudogleye entwickelt, die je nach Bindigkeit ein sehr großes bis mittleres standörtliches Verlagerungspotenzial für nicht sorbierbare Stoffe aufweisen. Die nutzbare Feldkapazität im effektiven Wurzelraum (nFKWe) liegt bei sandigen Substraten zwischen 80 und 100 mm. Bei lehmigen Substraten erhöht sich diese auf 100 bis 120 mm. In Teilbereichen (z. B. um Wittingen) sind zudem großflächig Sandlössablagerungen aus der Weichseleiszeit anzutreffen, aus denen sich tiefe gering austragsgefährdete Braunerden entwickelt haben. Die nFKWe liegt auf diesen Standorten je nach Mächtigkeit der Sandlössauflage und Schluffanteil zwischen 140 bis 170 mm.
Die Niederungsbereiche der Ise liegen außerhalb des BG, weshalb grundwassernahe Böden (Gleye, Niedermoore) nur entlang von Gewässern, wie z. B. der kleinen Aller, der Aschau, Lachte, Lutter und Wiehe verbreitet sind. In Abhängigkeit des Grundwasserstandes, des Humusgehaltes sowie der Nutzung sind diese Böden durch ein großes bis sehr geringes standörtliches Verlagerungspotenzial bei einem durchweg erhöhten N-Mineralisationspotenzial gekennzeichnet.
Aktuelles
[WRRL „Obere Aller“] Feldbegehung: Zwischenfruchtanbau neu denken- Herausforderungen und Lösungen
Im Jahr 2021 wurde ein Demonstrationsversuch und 4 Wiederholungen an 5 Standorten im Beratungsgebiet „Obere Aller“ angelegt. Hier wurde der Fokus auf die Zwischenfruchtauswahl vor Kartoffeln gelegt und unter welchen Aussaatbedingungen diese am besten wachsen. In „Roten Gebieten“ ist ein Zwischenfruchtanbau vorgeschrieben, wenn die Ernte der Hauptfrucht vor dem 01.10. [...]
[Nds.] Kurz und Knapp 06/2020
Hier finden Sie die sechste Ausgabe aus dem Jahr 2020 unseres Infoblattes „Landwirtschaft & Gewässerschutz – Kurz und Knapp“, das monatlich bei uns erscheint: Landwirtschaft & Gewässerschutz – Kurz und Knapp 06/2020 Fristen im Juni/Juli 01.04. bis 30.06.: Verbot, Bracheflächen zu mähen oder den Aufwuchs zu zerkleinern Ab 12.05.: Mahd [...]
[Lwk. Nds.] Nmin-Richtwerte 2020 für alle Kulturen
Sehr geehrte Damen und Herren, an dieser Stelle möchten wir Sie über die, von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen veröffentlichten, Nmin-Richtwerte 2020 informieren. Die Landwirtschaftskammer hat die Werte für Winterungen und Sommerungen inklusive Mais (Stand 30.04.2020) herausgegeben. Demnach liegen die gemessenen Nmin-Werte auf sandigen Böden (Boden-Klima-Raum 9, 46, 51) bei 21 [...]
Wirtschaftsdüngerauswertung 2016-2018
Die Bestimmung der Nährstoffe in Wirtschaftsdüngern ist ein wichtiger Bestandteil zur Optimierung des Düngemanagements. Abbildung 1 (siehe erstes Artikelbild oben) zeigt die große Streuung der Analyseergebnisse der wichtigsten flüssigen Wirtschaftsdünger und verdeutlicht, dass die Wirtschaftsdünger der einzelnen Betriebe erheblich von den Richtwerten für die Düngung abweichen. Besonders auffällig sind die [...]
Betrachtung der N-Düngung der Modell- und Beratungsbetriebe
Ein Beratungsschwerpunkt ist die Reduzierung des Gesamtdüngungsniveaus der Betriebe, die den Düngebedarf teilweise deutlich überschreiten. Darüber hinaus wird kontinuierlich an der Erhöhung der Ausnutzung von Wirtschaftsdüngern, vor allem bei den Beratungsbetrieben mit bisher unzureichender Anrechnung, gearbeitet (siehe Abbildungen oben). Bei den Modellbetrieben, die bereits seit mehr als einem Ausschreibungszyklus beraten [...]
N und P₂O₅-Überschüsse
Das Erntejahr 2018 ist das erste, welches nach den neuen Vorgaben für die Erstellung des Nährstoffvergleichs nach der im Sommer 2017 novellierten Düngeverordnung bilanziert wird. Zum einen wird der tolerierbare Überschuss für Stickstoff schrittweise bis zum Jahr 2020 auf max. 50 kg N/ha (Mittel von 3 Jahren) gesenkt, zum anderen [...]
Niedrigere Hoftorbilanzen 2016 im Vergleich zum Vorjahr
Die Hoftorbilanz, die den Betrieb als abgeschlossene Einheit (Bezugsebene) definiert, erfasst alle Nährstoffe, die dem Betrieb über Dünge- und Futtermittel, Viehzukäufe und die N-Bindung der Leguminosen zugeführt sowie mit Produkten zur Vermarktung (Eier, Milch, Tiere, Getreide, Raps etc.) abgeführt werden. Nicht erfasst werden innerbetriebliche Nährstoffbewegungen mit wirtschaftseigenem Futter, Wirtschaftsdünger oder [...]
gefördert durch
Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete mit der Maßnahme:
„Gewässerschutzberatung“
Mit dieser Maßnahme werden die Beratung, Informationsweitergabe und Modellvorhaben in der Landwirtschaft in Bezug auf Oberflächengewässer, Grundwasser und Trinkwasserschutz unterstützt.
Zahlen und Fakten zum Beratungsgebiet
- Gebietsgröße: 206.807 ha
Rundschreiben
Untersuchungen
Mit unseren Untersuchungen begleiten wir die teilnehmenden Betriebe bereits seit 2010.
weiteres Informationsmaterial
Auf „My KuhTube“ informieren Milchviehhalter Helmut Evers und Daniel Husmann im WRRL-Beratungsgebiet Obere Aller über die Belange und die Notwendigkeit des Gewässerschutzes. In den dort zu findenden Videos werden u.a. folgende Themen behandelt:
- Was ist Gewässerschutz?
- Wozu wird er betrieben?
- Was ist ein Düngeplan?
- Nmin-Beprobung