Im Jahr 2021 wurde ein Demonstrationsversuch und 4 Wiederholungen an 5 Standorten im Beratungsgebiet „Obere Aller“ angelegt. Hier wurde der Fokus auf die Zwischenfruchtauswahl vor Kartoffeln gelegt und unter welchen Aussaatbedingungen diese am besten wachsen.

In „Roten Gebieten“ ist ein Zwischenfruchtanbau vorgeschrieben, wenn die Ernte der Hauptfrucht vor dem 01.10. erfolgt. Eine Düngung zu Zwischenfrüchten ist in diesen Gebieten untersagt. Aus diesem Grund wurden Mischungen mit Leguminosen gewählt, damit ein ausreichender Bestand etabliert werden kann. Die Zwischenfrüchte sollen den Herbst Nmin-Wert senken und so einer Auswaschung von Nitrat entgegenwirken. Einen guten Bestand mit der richtigen Mischung ist die neue Herausforderung, die für die Landwirte entscheidend ist. Diesem Thema hat sich die Beratung der WRRL „Obere Aller“ gewidmet und stellte die Ergebnisse Anfang Dezember auf den einzelnen Standorten vor.

Die Mischungen variierten von reinem Ölrettich über eine Mischung mit bis zu 44 % Leguminosen. In den Nmin-Proben Mitte November haben alle Zwischenfrüchte eine Reduzierung der Nmin-Werte erreichen können. Im Durchschnitt lag hier der Nmin-Wert bei 15 kg/ha, also ein sehr gutes Ergebnis.

Ebenfalls wurde noch eine Auswertung über die Nährstoffaufnahme in der Biomasse durchgeführt. Hier wurde festgestellt, dass im Durchschnitt 71 kg N/ha in der Biomasse fixiert worden sind. Mit einer Ausnutzung von 60 bis 80 % in der Folgekultur, können so bis zu 55 kg N/ha in Düngeplanung angerechnet werden. Die Düngeverordnung sieht hier nur eine Anrechnung von 0 bis 20 kg N/ha vor. Diese fixierten Nährstoffe sollten als versteckte Reserven in der Düngeplanung Beachtung finden. Bei den aktuellen Preisen für Düngemittel, die für Stickstoff bei über 2 € kg/N liegen, lässt sich hier eine Einsparung von über 100 €/ha erzielen.

Zusätzlich wurden auf 80 Praxisflächen eine Aufwuchsbeprobung durchgeführt. Hier ergab sich ein sehr gutes Ergebnis für die Zwischenfrüchte mit einer Mischung aus Ölrettich und Sommerwicke. Im Durchschnitt wurden hier 82 kg N/ha bis zum 21.10. in der Biomasse fixiert.

Zwischenfruchtanbau mit Leguminosen ist eine gute Alternative auf Flächen, die in „Roten Gebieten“ liegen und auf denen keine Herbstdüngung erfolgen darf. Hier schaffen es die Leguminosen eine ausreichende Stickstoffversorgung für die anderen Kulturen sicherzustellen.