Am Sonntag, den 10.06.2018, fand die traditionelle Feldbereisung der GWS Stadtwerke Hameln GmbH zum „Informationsaustausch Trinkwasserschutz“ im WSG Haarbach statt. Das Interesse an diesem Thema ist weiterhin sehr hoch, das zeigen jüngste Berichterstattungen in den überregionalen Medien und in der örtlichen Presse, aber auch die große Anzahl von über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Bereichen Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, des Naturschutzes, der Kommunalpolitik sowie zuständiger Fachbehörden.

Auf der gemeinsamen Fahrt durch das Schutzgebiet erläutert das Büro Geries Ingenieure GmbH wie die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen unter der Zielsetzung des Wasserschutzes im Gebiet seit über 25 Jahren umgesetzt wird.

  • Station 1: Biogasanlage der Bioenergie Hemeringen GmbH & Co. KG:
    Hier gibt Jörg Pape einen Überblick über den aktuellen Sachstand zur Erzeugung von Energie aus Biogas. Thomas Loges (Geries Ingenieure) erläutert wie der Einsatz von Gärresten gewässerschonend erfolgt, wie die Düngeverordnung umzusetzen ist und welche neuen Anforderungen an die Lagerkapazitäten zu beachten sind.
  • Station 2: Feldversuch Pflanzenschutz im Rübenanbau:
    Der grundwasserschonende Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Zuckerrübenanbau wird anhand eines Versuches diskutiert. Zur Demonstration wurde dazu im Vorfeld eine Nullparzelle ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln angelegt. Maximilian Schulte Uemmingen (Geries Ingenieure) erklärt, dass auf der Fläche entsprechend der Beratungsempfehlung freiwillig auf den Einsatz von chloridazonhaltigen Pflanzenschutzmitteln verzichtet wird.
  • Station 3: Trinkwasserförderung und Wasserqualität:
    Michael Wiehe, Abteilungsleiter Gas-/Wasserversorgung der Stadtwerke Hameln berichtet am Brunnen Haarbach Ost über die aktuellen Zahlen zur Wasserversorgung, die Wasserqualität und energiesparenden Methoden bei der Wasserförderung.

Vielen Dank an die zahlreichen Gäste! Vielen Dank für die interessanten Gespräche! Alles in allem wieder eine gelungene Veranstaltung – und das trotz zwischenzeitlichem Regen.

Das Extensivierungsgebiet mit seinen rund 5.000 m Heckenpflanzungen, Obstbäumen und Grünlandflächen: Hier haben die Stadtwerke bereits in den 90er Jahren begonnen Flächen um die Brunnen zu extensivieren, weitere Flächen auch entlang des Haarbachs, wurden im Rahmen der Flurbereinigung erworben. Insgesamt haben die Stadtwerke heute 47 ha im Wasserschutzgebiet der extensiven Nutzung überführt. Diese Gebiete sind von hoher Bedeutung für die örtliche Fauna und Flora.

Für den Schutz des Trinkwassers ist auch der Schutz der Oberflächengewässer wichtig. Als wichtige Maßnahme wurde die Einrichtung von Gewässerrandstreifen im Schutzgebiet auf 15 ha umgesetzt.

Der grundwasserschonende Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird anhand einer unbehandelten Parzelle diskutiert. Freiwillig wird im Wasserschutzgebiet auf den Einsatz von chloridazonhaltigen Pflanzenschutzmitteln im Zuckerrübenanbau verzichtet.