Am 11.06.2023 fand die traditionelle Feldbereisung der Stadtwerke Hameln Weserbergland GmbH im Wasserschutzgebiet Hameln-Süd statt. Susanne Treptow, Geschäftsführerin der Stadtwerke, und Friedrich Hake, landwirtschaftlicher Kooperationssprecher, begrüßten zahlreiche VertreterInnen aus der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, des Naturschutzes, der Kommunalpolitik sowie zuständiger Fachbehörden.

Der Klimawandel stellt eine besondere Herausforderung an die land- und forstwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung sowie den Gewässerschutz dar. Angesichts der Folgen des Klimawandels mit zunehmendem Wassermangel sind innovative Lösungen von entscheidender Bedeutung. Standort- und witterungsangepasste Düngungsstrategien sind ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige und effiziente Landwirtschaft.

Die außergewöhnliche Witterung der letzten aufeinander folgenden Jahre führte zu einer sehr starken Beanspruchung des Bodenwasserhaushaltes. Fragestellungen im Hinblick auf die Wasserverfügbarkeit, Sickerwasserraten und Grundwasserneubildung sind entscheidende Kernaspekte, die die Wasserversorgung sowie die Landwirtschaft betreffen und die Grundlagen für regionale Wassernutzungskonzepten bilden.

An der ersten Station gab Amelie Siekmann, Landwirtin aus Voremberg, einen Überblick über ihren Betrieb. Sie berichtete, dass die Betriebsfläche zu fast 100% in der Nitratkulisse liegt und der Betrieb durch die rechtlichen Vorgaben der Düngeverordnung vor große Herausforderungen gestellt wird. Als Anpassungsstrategie hat der Betrieb seine Fruchtfolge und sein Düngemanagement umgestellt. Auf Teilflächen wird eine Multidüngung rein über das Blatt durchgeführt. Ziel ist eine hohe N-Effizienz mit möglichst geringen Risiken für die Umwelt. Begleitet wird die betriebliche Umstellung durch einen Feldversuch zur reduzierten N-Düngung, den Gewässerschutzberater Thomas Loges (Geries Ingenieure) direkt am Feld erläuterte. Felix Meier-Söffker, ebenfalls vom beratenden Ingenieurbüro Geries, stellte vegetationsbegleitende Instrumente des Precision Farming vor und demonstrierte, welche Möglichkeiten die Fernerkundung und Sensorik für die teilflächenspezifische Bewirtschaftung bietet. Direkt vor Ort wurde der Einsatz einer Boden-/Wetterstation, die den Bodenwassergehalt, -temperatur (in verschiedenen Tiefen), die Lufttemperatur und den Niederschlag erfasst, als weiteres Instrument für eine witterungsangepasste Düngung vorgestellt.

Neben den Mooren gehören die Wälder zu den wichtigsten Kohlenstoffsenken. Zusätzlich leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Grundwasserneubildung. Wie wirken sich die klimatischen Veränderungen der jüngsten Zeit auf diese wichtigen Umweltfunktionen aus? Dieser Fragestellung wurde an der zweiten Station nachgegangen. In der Tünderaner Forst erläuterte Forstamtsleiter Christian Weigel die Anpassungsstrategien der Niedersächsischen Landesforsten.