Sehr geehrte Damen und Herren,

das Unternehmen Geries Ingenieure GmbH ist seit mehr als 25 Jahren in den Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg im kooperativen Gewässerschutz tätig. Wir möchten die Möglichkeit wahrnehmen zu dem Vorschlag für eine „VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES“ über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und zur Änderung der Verordnung (EU) 2021/2115 Stellung zu beziehen:

Wir lehnen generelle Verbote zu Pflanzenschutzmitteln in unterschiedlichsten Schutzgebieten, deren Schutzziele bisweilen keinen Zusammenhang zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln haben, ab. Durch die Definition von ökologisch empfindlichen Gebieten (Kapitel 1 Artikel 3 Nummer 16 f), hierzu gehören die Landschaftsschutzgebiete, Vogelschutzgebiete, Wasserschutzgebiete und die Gebiete der Wasserrahmenrichtlinien, ist ein erheblicher Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche betroffen. Für Schutzgebiete, die diesen Zusammenhang aufweisen, ist eine differenzierte Betrachtung von Nöten. Beispiele für diese Gebiete sind die Wasserschutzgebiete und Trinkwassergewinnungsgebiete. Innerhalb dieser Gebiete findet derzeit schon ein umfassendes Monitoring der Grundwassermessstellen in den unterschiedlichen Grundwasserleitern statt. Auf der Grundlage belastbarer standörtlicher Parameter werden in einer Kooperation aus Wasserversorgern, Landwirten und Behörden, zielgerichtet Maßnahmen zum Grundwasserschutz vereinbart. Dieser kooperative Gewässerschutz sichert nachhaltig die Trinkwasserversorgung, ohne eine pauschale Überreglementierung und die damit einhergehenden sehr weitreichenden und teilweise auch unabsehbaren Folgen für die Landwirtschaft zu riskieren. Wir sehen die kooperative Zusammenarbeit, die auch schon heute zu einer deutlichen Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes beiträgt und im Detail sehr differenziert auf die jeweiligen Standortanforderungen eingehen kann, als richtigen Ansatz. Dieses Modell sollte auch in andere Kulissen übertragen werden, um die Ziele des „Green-Deal“ zu erreichen.

Der vollständige Verzicht auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz auf erosionsgefährdeten Flächen, welcher mit der Intensivierung der mechanischen Unkrautbekämpfung einhergeht, sehen wir zudem kritisch.

Das Unternehmen Geries Ingenieure GmbH setzt sich für eine Reduzierung und nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln ein. Um die angestrebten Ziele zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes ohne größere Kollateralschäden und teilweise noch nicht absehbaren Folgen zu erreichen, sehen wir eine grundlegende Überarbeitung des Verordnungsvorschlages als zwingend notwendig an.

Andernfalls ist der Fortbestand der bestehenden Kooperationen massiv gefährdet!