Seit 1992 wird am 22. März alljährlich der Weltwassertag aufgerufen. Das Motto in diesem Jahr ist: „𝗨𝗻𝘀𝗲𝗿 𝗚𝗿𝘂𝗻𝗱𝘄𝗮𝘀𝘀𝗲𝗿: 𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝘀𝗶𝗰𝗵𝘁𝗯𝗮𝗿𝗲 𝗦𝗰𝗵𝗮𝘁𝘇“.

Zum Schutz der öffentlichen Trinkwasserversorgung besteht in Niedersachsen das „𝗞𝗼𝗼𝗽𝗲𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀𝗺𝗼𝗱𝗲𝗹𝗹 𝗧𝗿𝗶𝗻𝗸𝘄𝗮𝘀𝘀𝗲𝗿𝘀𝗰𝗵𝘂𝘁𝘇“. Hier arbeiten die Wasserversorger eng mit den Landbewirtschaftern, der Gewässerschutzberatung und weiteren Akteuren zusammen. Gemeinsam werden standortangepasste Lösungen erarbeitet, um die Trinkwasserversorgung nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten.

Anlässlich des 𝗪𝗲𝗹𝘁𝘄𝗮𝘀𝘀𝗲𝗿𝘁𝗮𝗴𝗲𝘀 𝟮𝟬𝟮𝟮 wurden daher in der Zeit vom 04.03. bis 21.03.22 an insgesamt sieben Standorten in den Kooperationen Deistervorland, IG Weser, Obere Leine, Rühen, Westerbeck und WV Gifhorn Feldbegehungen zum Thema „𝗔𝗹𝘁𝗲𝗿𝗻𝗮𝘁𝗶𝘃𝗲𝗻 𝘇𝘂𝗺 𝗚𝗹𝘆𝗽𝗵𝗼𝘀𝗮𝘁-𝗘𝗶𝗻𝘀𝗮𝘁𝘇“ veranstaltet.

Durch die Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PflSchAnwV) im September 2021 wurde die Anwendung von Glyphosat in festgesetzten Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten verboten (generelles Verbot außerhalb von Wasserschutzgebieten erst ab dem 01.01.2024). Damit entfällt die Möglichkeit, Beikräuter chemisch zu beseitigen. Deswegen kommen ausschließlich mechanische Alternativen in Betracht.

Viele Landwirte stellen sich daher die Frage, welche mechanischen Maßnahmen zur Beseitigung sinnvoll sind?

Um den Landwirten Alternativen zum Glyphosat-Einsatz aufzuzeigen sowie passende Lösungen für eine gewässerschonende, mechanische Beseitigung von überwinternden Altunkräutern, Ausfallkulturen und nicht ausreichend abgefrorenen Winterzwischenfrüchten vorzustellen, wurden Maschinenvorführungen organisiert.

Vor allem die Beseitigung des Zwischenfruchtaufwuchses stellt die Landwirte vor Probleme. Die Zielsetzung der Gewässerschutzberatung ist eine ganzjährige Begrünung. Zwischenfrüchte binden den Reststickstoff, der nach der Ernte der Hauptfrucht im Boden verbleibt bzw. im Herbst mineralisiert wird. Mit Zwischenfrüchten, die erst im Frühjahr eingearbeitet werden, wird der gebundene Stickstoff am besten vor Auswaschung geschützt.

Das zeigt den Zielkonflikt mit dem Gewässerschutz: Ein Verzicht auf den Anbau von Zwischenfrüchten erleichtert zwar die Aussaat, hätte aber negative Folgen hinsichtlich der Nährstoffkonservierung über Winter. Umso wichtiger ist es, den Landwirten mechanische Alternativen zum Glyphosat-Einsatz aufzuzeigen.

Die Priorität der mechanischen Maßnahmen liegt bei einer struktur- und wasserschonenden Beseitigung der Beikräuter durch eine flache Bearbeitung. Auf Zwischenfruchtflächen kommt die Zerkleinerung des Restpflanzenbestandes hinzu, um die Flächen für eine reibungslose Aussaat vorzubereiten.

Eine mehrmalige, intensive oder wendende Bodenbearbeitung kann negative Auswirkungen auf die Bodenstruktur und den Bodenwasserhaushalt haben, sowie zu einer erhöhten Nitratfreisetzung und Humusabbau führen. Speziell der Pflug-Einsatz erhöht die Gefahr der Bodenerosion insbesondere bei Starkregen.

Link zum Video: 20220318_Feldbegehung

 

Wir bedanken uns bei den rund 150 Teilnehmern sowie den teilnehmenden Landmaschinenherstellern-/technikern!

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