Gemeinsam mit der Raiffeisen Waren GmbH wurde 2021 ein Demonstrationsversuch zum Zwischenfruchtanbau in Kartoffelfruchtfolgen auf einer Fläche des Betriebes Armbrecht im Wasserschutzgebiet Ettenbüttel angelegt. Die Wahl der richtigen Zwischenfrucht spielt im Kartoffelanbau schon lange eine wichtige Rolle. In Wasserschutzgebieten dienen Zwischenfrüchte der Reduktion der Herbst-Nmin-Gehalte vor der Sickerwasserperiode. In „Roten Gebieten“ ist der Zwischenfruchtanbau vor Sommerungen verpflichtend (Ausnahme: Vorfruchternte nach dem 1.10.). Diese verschiedenen Aspekte zu vereinen, ist eine große Herausforderung für die betroffenen Betriebe. Deshalb haben Handel, Wasserschutzberatung und Züchtungsunternehmen gemeinsam zu diesen Themen einen Versuch angelegt, der am 12. November 2021 40 interessierten Teilnehmern vorgestellt wurde.

Frau Schlathölter und Herr Burgdorf von der SAATEN UNION stellten die Spezialmischungen für den Kartoffelanbau vor: Mit Mischungen aus multiresistentem Ölrettich und Leguminosen können auch unter Düngungsverbot gute Zwischenfruchtbestände etabliert werden und eine Bekämpfung von Nematoden, Tabak-Rattle-Virus und Eisenfleckigkeit in Kartoffeln erfolgen. Herr Haake von der DSV ging auf die Vorteile vielfältiger Mischungen ein und zeigte, dass mit der Kombination unterschiedlichster Pflanzenarten der gesamte durchwurzelbare Raum erschlossen werden kann, die Bodenstruktur verbessert und das Bodenleben aktiv gefördert wird.

Aus Wasserschutzsicht erfreulich: Alle beprobten Varianten weisen sehr niedrige Herbst-Nmin-Werte auf. Mit Gehalten von 9 bis 17 kg Nmin/ha konnten alle Varianten überzeugen und das bei Leguminosengehalten von 0 bis 44 %. Die Aufwuchsbeprobungen haben gezeigt, dass durchschnittlich 60 kg Stickstoff je Hektar in der oberirdischen Biomasse gespeichert sind. Mit einer Ausnutzung von 60 bis 80 % in der Folgekultur können so bis zu 50 kg Stickstoff in der Düngeplanung eingespart werden, während nach Düngeverordnung die Anrechnung nur zwischen 0 und 20 kg N/ha liegt. Diese versteckten Reserven sollten bei der Düngeplanung unbedingt berücksichtigt werden. Bei aktuellen Mineraldüngerpreisen von ca. 2 €/kg Stickstoff kann somit Mineraldünger im Wert von 70 bis 100 € je Hektar gespart werden. Zusätzlich sind noch Phosphoraufnahmen von ca. 25 kg/ha und Kaliumaufnahmen von 100 kg/ha zu berücksichtigen.

Mehr Informationen zum Zwischenfruchtversuch können sie dem Feldführer entnehmen.