Zum Thema „Haben wir wirklich keine Chance gegen den Ackerfuchsschwanz?“ referierte am Dienstag, 13.07.2021 Frau Manja Landschreiber von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein vor knapp 20 Landwirten auf der Hofstelle der Brackenberg Agrar KG in Bördel im WSG Tiefenbrunn des WV Leine Süd.

„Natürlich gibt es diese Chancen“, sagte Frau Landschreiber, „aber die Wege zum Erfolg erfordern ein deutliches Umdenken gegenüber der üblichen Praxis vor Ort.“

Generell muss es das Ziel sein, das Samenpotenzial des Fuchsschwanzes im Boden zu reduzieren. Dies gelingt am besten durch spätere Aussaaten des Winterweizens mit entsprechend vorgelagerten (Boden)bearbeitungsschritten. Bei starkem Befall stellt hier der Strohstriegel ein geeignetes Instrument dar. Bei sehr starkem Befall hilft aber i.d.R. nur noch die Veränderung der Fruchtfolge. Das Wintergetreide muss durch Sommerungen ersetzt werden. Sommergerste, Hafer oder aber die Erbse sollten Ackerbohnen und Mais vorgezogen werden, da sie den Boden besser beschatten und so die Konkurrenzkraft des Ackerfuchsschwanzes schwächen.

Die Schritte, die eingeleitet werden müssen, um dem Ackerfuchsschwanz Herr zu werden, sind bekannt; sie müssten von den betroffenen Betrieben „eigentlich“ nur umgesetzt werden. Eine erfolgreiche Bekämpfung stellt somit kein pflanzenbauliches, sondern ein psychologisches Problem dar. Darüber hinaus muss den Betrieben klar sein, dass sich die Fuchsschwanzproblematik nicht von einem auf das andere Jahr lösen lässt und dass auch ein Misslingen von alternativen Bearbeitungs- bzw. Anbaumethoden nicht davon abhalten darf, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Aufwändige Herbizidanwendungen sind die „letzte“ Möglichkeit das Problem zu lösen. Hier muss auf konsequenten Wirkstoffgruppenwechsel geachtet werden, um eine zu rasche Bildung von Resistenzen zu vermeiden.

„Leider gibt es keine einfache Anleitung, um die Kontrolle über die Verungrasung zu erlangen“, schloss Frau Landschreiber, „aber den Fuchsschwanz sollten wir in keinem Fall auf die leichte Schulter nehmen.“