Beratungsgebiet Untere Elbe
Im Beratungsgebiet Untere Elbe sind wir seit 2010 mit der Gewässerschutzberatung betraut. Aktuell arbeiten wir mit 20 Modell- und ca. 45 Beratungsbetrieben zusammen. Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit den Nachfragebetrieben in diesem Gebiet.
Die Gesamtfläche des WRRL-Beratungsgebietes (BG) „Untere Elbe“ beträgt 235.434 ha (= 2.354 km²). Innerhalb des BG werden ca. 160.650 ha (68 %) landwirtschaftlich genutzt. Davon liegen ca. 11.000 ha in Trinkwassergewinnungsgebieten. Die Größe der Beratungskulisse beträgt demnach ca. 150.000 ha, wovon rund 74.500 ha (50 %) als Ackerland und 55.150 ha (37 %) als Grünland bewirtschaftet werden.
Legende:
- Einzugsgebiet Untere Elbe
Vorstellung des Beratungsgebiets Untere Elbe
Das BG „Untere Elbe“ liegt in den Landkreisen Stade, Rotenburg (Wümme), Cuxhaven und Harburg und gehört überwiegend zur naturräumlichen Region „Stader Geest“. In Nord-Süd-Ausdehnung erstreckt sich das BG von Balje bis Scheeßel und in Ost-West-Ausdehnung von Jork an der Elbe bis Großenhain im Westen.
Die Geestlandschaft im BG ist im Untergrund überwiegend durch die Grundmoräne der Saale-Eiszeit geprägt. Die Grundmoräne besteht aus Geschiebelehm bzw. Geschiebemergel, in die vielfach sandige bzw. kiesige Substrate eingeschaltet sind. Die Geländeoberfläche der Geest wird vor allem von weichselzeitlichen Geschiebedecksanden gebildet. In den Niederungsbereichen sind Schmelzwassersande anzutreffen. Aus den anstehenden sandigen, lehmigen Substraten haben sich in grundwasserfernen Bereichen Braunerden, Podsole, Pseudogleye und deren Übergangsformen entwickelt, die je nach Bindigkeit ein sehr großes bis mittleres standörtliches Verlagerungspotenzial für nicht sorbierbare Stoffe aufweisen. Die nutzbare Feldkapazität im effektiven Wurzelraum (nFKWe) liegt bei sandigen Substraten zwischen 80 und 100 mm. Bei lehmigen Substraten erhöht sich diese auf bis zu 140 mm. Innerhalb dieser Bodengesellschaft sind auch grundwasserunabhängige Hochmoore verbreitet. Vielfach ist in Bereichen mit hoch anstehendem Geschiebelehm sowie auf Hochmoorflächen ein Tiefumbruch erfolgt.
In den Niederungsbereichen (u. a. der Oste, Bever, Twiste, Schwinge, Aue) haben sich im Wesentlichen Gley-Podsole, Gleye und Niedermoore entwickelt. Insbesondere süd-westlich und nördlich von Bremervörde sowie in den Einzugsgebieten der Seen sind großflächig organische Böden verbreitet. Bezogen auf die Grenzen des alten BG sind etwa 20 % der Fläche durch organische Böden (ab 30 % organische Substanz) gekennzeichnet. In Abhängigkeit des Grundwasserstandes, des Humusgehaltes sowie der Nutzung sind diese Böden durch ein großes bis sehr geringes standörtliches Verlagerungspotenzial bei einem durchweg erhöhten N-Mineralisationspotenzial gekennzeichnet.
Daraus ergibt sich die für das Elbe-Weser-Dreieck typische Agrarstruktur mit landwirtschaftlichen Betrieben, die sich hauptsächlich auf den Betriebszweig Futterbau spezialisiert haben. In Regionen mit höherer Bodengüte haben sich entsprechend Veredelungsbetriebe etabliert. Dies sind besonders die Ortschaften um Zeven mit einem größeren Anteil an Veredlungsbetrieben und der Raum Ahlerstedt und Bargstedt mit regional stärker vertretenem Kartoffelanbau. Besonders der Landkreis Rotenburg (Wümme) ist von der Biogaswirtschaft geprägt.
Seeneinzugsgebiete im Beratungsgebiet Untere Elbe
In der Beratungskulisse Untere Elbe liegen die drei Seen-Einzugsgebiete Bederkesaer See, Balksee, Halemer/Dahlemer See und Flögelner See. Das Einzugsgebiet des Bederkesaer Sees umfasst eine landwirtschaftliche Nutzfläche von ca. 1.760 ha. Das Einzugsgebiet des Balksees beinhaltet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von ca. 3.610 ha und das Einzugsgebiet der drei Seen, Halemer/Dahlemer See und Flögelner See weist einen Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche von etwa 4.360 ha auf. Die Einzugsgebiete der Seen sind im Wesentlichen von Moorböden und grund- bzw. stauwasserbeeinflussten Böden geprägt. Da der P-Eintrag über erosiven Bodenabtrag in der Kulisse auf Grund der vorherrschenden topographischen Verhältnisse nur eine untergeordnete Bedeutung hat, kann auf die Erstellung von Karten zur Erosionsgefährdung und der Fließakkumulation verzichtet werden. Der Schwerpunkt der Beratung ist auf die organischen Böden zu richten. Nach eigenen Untersuchungen (Geries 2008) und den Angaben verschiedener Autoren (u.a. Blankenburg & Scheffer 2008) sind die P-Austräge aus landwirtschaftlich genutzten organischen Böden und hier besonders aus Hochmooren in Ackernutzung besonders hoch. Die Beratungsstrategie muss für diese Standorte darauf abzielen, durch
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gefördert durch
Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete mit der Maßnahme:
„Gewässerschutzberatung“
Mit dieser Maßnahme werden die Beratung, Informationsweitergabe und Modellvorhaben in der Landwirtschaft in Bezug auf Oberflächengewässer, Grundwasser und Trinkwasserschutz unterstützt.
Zahlen und Fakten zum Beratungsgebiet
- Gebietsgröße: 253.437 ha
Flyer
Rundschreiben
Untersuchungen
Mit unseren Untersuchungen begleiten wir die teilnehmenden Betriebe bereits seit 2010.