Bereits zum 29. Mal hatten die Stadtwerke Hameln zur Feldbereisung in das Wasserschutzgebiet Hameln-Süd eingeladen. Am Vormittag des 30.06.2019 trafen sich rund 60 Vertreter der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, des Naturschutzes, der Kommunalpolitik sowie zuständiger Fachbehörden bei hochsommerlichen Temperaturen beim Vorwerk Ohsen im südlichen Bereich des WSG Hameln-Süd.

Stadtwerke-Geschäftsführerin Susanne Treptow und Friedrich Hake in seiner Funktion als Vorsitzender der Interessengemeinschaft der im WSG Hameln-Süd wirtschaftenden Landwirte unterstrichen in ihrer Begrüßung der Gäste ihre gemeinsame große Aufgabe zur nachhaltigen Produktion von sauberem Trinkwasser.

Im Rahmen der Feldbereisung wurden die Verschärfung der Düngeverordnung und die Förderung der Bienen- und Insektenvielfalt als zwei hoch aktuelle Themen aufgegriffen.

An der ersten Station stellte Herr Dr. Geries (Geries Ingenieure GmbH) ein Bodenprofil vor. Die neuen rechtlichen Herausforderungen wurden vor dem Hintergrund einer standortangepassten Bewirtschaftung eingeordnet und erläutert. Anhand von Feldversuchen zur reduzierten Stickstoffdüngung, die bereits vor über 20 Jahren von den Stadtwerken Hameln im WSG angelegt wurden, zeigte Frau Tappe vom beratenden Büro Geries Ingenieure GmbH die Auswirkungen der erhöhten Anforderungen auf Ertrag und Wasserqualität. Die Niedersächsische Ackerbaustrategie wurde aufgegriffen und Möglichkeiten einer teilflächenspezifischen Düngung vorgeführt.

Andreas Riecke, Betriebsleiter der Domäne Ohsen, gab den Teilnehmern der Feldbereisung einen Überblick über seinen Betrieb. Neben vielfältiger Fruchtfolgen hat die Schaffung von Blüh- und Gewässerrandstreifen für Riecke seit langem einen hohen Stellenwert. An Feld- und Waldrändern sowie an Gewässern hat er Blüh- und Gewässerrandstreifen zur Förderung der Insektenvielfalt und gleichzeitig als Rückzugsmöglichkeiten für Wildtiere angelegt.

An der letzten Station wurde das zweite Schwerpunktthema „Förderung der Bienen- und Insektenvielfalt“ ausgeführt. Um den Insekten geeigneten Lebensraum zu bieten, wollen die Stadtwerke zukünftig nach dem Motto „Bienenschutz ist Wasserschutz!“ die Einrichtung von Blühwiesen und -streifen und die Lebensraumvernetzung in den Wasserschutzgebieten in Kooperation mit der Landwirtschaft fördern. Frau Diebel-Geries (Geries Ingenieure GmbH) informierte gemeinsam mit den Imker Herrn Wollenweber und Herrn Sielemann zu aktuellen Programmen und Möglichkeiten die Zusammenarbeit zwischen Imkern und der Landwirtschaft zu intensivieren.

Zum Abschluss der Bereisung wurde am Vorwerk Ohsen bei einem kleinen Imbiss die Feldbereisung nachbesprochen.

Vielen Dank an alle Akteure und Teilnehmer!