Für eine hohe N-Effizienz müssen die angebauten Kulturpflanzen unter optimalen Bedingungen ausgesät werden. Das heißt, nicht nur auf die Bodenbearbeitung und Verteilung der Erntereste achten, sondern auch die allgemeine Bodengesundheit und die Versorgung des Bodens mit den Grundnährstoffen im Blick zu behalten und einen an die Bodenart angepassten pH-Wert einzustellen. Denn nur durch einen guten Bodenzustand kann die Effizienz der eingesetzten Düngemittel verbessert werden und gleichzeitig werden die Umwelt und die Geldbörse geschont.

Ein optimaler Ertrag kann nur erzielt werden, wenn sich die Grundnährstoffe (P, K, Mg, S) im Gleichgewicht befinden (vgl. Liebigsche Minimumgesetz). Daher empfiehlt es sich, ca. alle 3 Jahre pro 3 ha Fläche eine Bodenanalyse durchzuführen. Die unten angestellte Grafik bildet die Versorgungssituation mit Kalk und Grundnährstoffen der Ackerböden im WRRL-Beratungsgebiet Obere Aller rechts für den Zeitraum von 2016 bis 2018 ab.

Auffällig ist die große Streuung des ph-Werts. So weisen nur 45% der Flächen eine optimale Versorgung (Gehaltsklasse C) auf, alle anderen Flächen sind unter- bzw. überversorgt, was zu ganz unterschiedlichen Problemen führt. Bei Böden, die ungenügend mit Kalk versorgt sind, kann es zu deutlichen Ertragseinbußen, insbesondere bei der Sommergerste, kommen. Weiterhin hat die Kalkversorgung im Boden einen Einfluss auf die Bodenstruktur und auch auf den Luft- und Wasserhaushalt. Als direkte Folgen eines Kalkmangels können z.B. Verschlämmungen, Erosionen, verringertes Bodenleben, verminderte Pufferwirkung, vermindertes Wasseraufnahmevermögen und eine eingeschränkte Nährstoffverfügbarkeit auftreten. Durch einen optimal mit Kalk versorgten Boden können die Nährstoffe, Stickstoff und Phosphor, die für die Pflanzen verfügbar sind, besser aufgenommen werden. Ein zu hoher pH-Wert schränkt jedoch die Verfügbarkeit von z.B. Phosphor und Mikronährstoffen ein.

Des Weiteren ist auffällig, dass die Kaliumversorgung bei fast der Hälfte der beprobten Ackerflächen nicht optimal ist. Insbesondere die Hackfrüchte wie Kartoffel, Mais und Zuckerrübe reagieren mit Ertragsdepression bei einer Unterversorgung, da Kalium wichtig für die Aufnahme und Einlagerung von Stickstoff in der Pflanze ist. Eine Überversorgung mit Kalium hat zunächst zwar keinen Einfluss auf das Pflanzenwachstum, jedoch wird Kalium auf den hiesigen Sanden ausgewaschen, was zu einer Überstrapazierung der Geldbörse führt. Eine optimale Kaliumversorgung verbessert den Wasserhaushalt der Pflanzen und zudem wird die Frosttoleranz sowie Krankheitsresistenz verstärkt. Sollte die Grunddüngung bei Ihnen anstehen, schauen Sie sich zuvor Ihre aktuellen Bodenanalysen an.

Grundnährstoffversorgung OA

pH-Wert und GNS Gehaltsstufen von Ackerböden im WRRL-Beratungsgebiet Obere Aller rechts 2016-2018, n=135