„Wer seine Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgen will, sollte beim Dünger auf Qualität und weniger auf den Preis achten“. Diese Aussage gleich zu Beginn der Veranstaltung  machte den knapp 45 Landwirten deutlich, worauf Ulrich Lossie von der DEULA (Deutsche Lehranstalt für Agrartechnik) in Nienburg großen Wert legt. „Schlechte Düngerqualitäten und falsche Einstellungen am Düngerstreuer führen zu einem schlechten Streubild auf dem Acker. Dies führt zu schlechteren Erträgen der Feldfrüchte und ist am Ende ihr eigener Schaden.“ führte Herr Lossie weiter aus.

Die Wasserschutzberatung der Geries Ingenieure GmbH hatte in Zusammenarbeit mit der Landberatung Gifhorn-Wolfsburg Herrn Lossie eingeladen, um die Düngerstreuertechnik der Landwirte zu prüfen und Tipps für die bessere Düngerverteilung zu geben.

Sechzehn Landwirte stellten sich dem kritischen Blick von Herrn Lossie und den anwesenden Berufskollegen. Nach dem Test der korrekten Einstellung und des technischen Zustands der Maschinen fuhren die Landwirte einzeln über die aufgestellten Testschalen. Diese Schalen fangen den Dünger auf und zeigen so die Querverteilung des Düngers. Die Daten werden anschließend mit dem Computer grafisch dargestellt. „Jede Charge Dünger hat andere technische Eigenschaften. Daher rate ich den Landwirten, jeden Dünger zu testen und die Düngerstreuer entsprechend einzustellen“, so Lossie. Die gleichmäßige Verteilung versorge jede Pflanze optimal mit Nährstoffen. Ein Test bedeute zwar mehr Zeitaufwand, sei für den Landwirt aber hoch wirtschaftlich. Zudem würden dadurch  Nährstoffeinträge ins Grundwasser vermieden und aktiv zum Wasserschutz beigetragen.

„Moderne Düngerstreuer bieten uns Landwirten große technische Möglichkeiten. Allerdings liegt der Fehler oft im Detail. Abweichungen von 20 % der Düngermengen sieht man den Pflanzen meist nicht an, wirken sich aber auf den Ertrag aus“, sagte Jochen Gaus, auf dessen Acker in Ohnhorst der Düngerstreuercheck durchgeführt wurde.

Der Düngerstreuercheck fand in diesem Jahr zum zweiten Mal an vier Standorten im Landkreis Gifhorn statt. So wurden neben Ohnhorst je vier Landwirten in Lüben, Wilsche und Tiddische die Möglichkeit geboten, ihre Maschinen testen zu lassen. Jörn Wolter aus Lüben, der seinen Acker ebenfalls zur Verfügung stellte, fügte abschließend noch an: „Im März ist die Zeit für Fortbildungen aufgrund der Frühjahrsarbeiten auf dem Acker zwar sehr knapp, aber diese vier Stunden haben sich gelohnt.“

Siehe dazu auch den Online-Artikel der Allgemeinen Zeitung (u.a. Isenhagener Kreisblatt): Düngerstreuertest in Lüben und im Südkreis (6.4.2018)